Switch von Mac OS X zu Windows 7
Nachdem ich vor einigen Jahren praktisch Problemlos von Windows auf Mac umgestiegen war ((von ein paar mal Mail schließen beim Versuch ein @ einzutippen gabs auch kaum Probleme )) muss ich nun (zumindest Übergangsweiße, hoffentlich) auf der Arbeit an einem Windows 7-Rechner entwickeln.
Nach einem Monat von diesem „Erlebnis“ wird es mal Zeit für einen kleinen Erfahrungsbericht:
SON DRECKSSYSTEM!!!Einself
Wie kann man mit dem Scheiß arbeiten? Ernsthaft? WTF?!
Ich sag ja garnicht dass der Umstieg auf den Mac damals Reibungslos verlief aber das geht ja gaaarnich. Ich bin auf dem System deutlich langsamer als aufm Mac und damit mein ich DEUTLICH. Ich fühl mich sogar selbst massiv unproduktiv. Dazu kommt dann noch die Tatsache dass ich mir auchnoch tatsächlich zwischendurch Teile meiner Arbeit, durch Reflex-Tastenkürzel die böße Funktionen aufrufen statt den gewünschten, zerstöre. Im Gegensatz dazu war ich beim Mac-Switch damals schon nach weniger als 1 Woche deutlich produktiver als auf Windows. Auch gefühlt…
Das ist mindestens genauso sinnfrei wie ne Entwicklungsmaschine mit nur einem Bildschirm. Auch da fällt die Arbeitsgeschwindigkeit ins nichts. Da hab ich lieber den kleinsten MacMini mit nur 1GB Ram und 2 Bildschirmen als den dicksten iMac oder MacPro mit nur 1 Bildschirm oder noch schlimmer ne dicke Windowsmaschine mit egal wievielen Bildschirmen.
Eigene Tastenkürzel
Beim Mac-Switch hat es mir damals extrem geholfen, dass ich meine Tastaturkürzel aus Windows lange Zeit mitgeführt hab (Strg + C) für kopieren und so… so konnte ich mich Stück für Stück an das neue System gewöhnen und hab nicht dauernd irgendwelche dummen Funktionen ausgelöst. Bei Windows sucht man die Möglichkeit eigene Shortcuts hinzuzufügen oder bestehende Shortcuts zu deaktivieren vollkommen vergeblich. Bleibt halt leider dabei. Die Shortcuts sind statisch und ich muss mich immer entscheiden worauf ich mich konzentrier. Auf den Quellcode oder auf die Tastatur.
Alt + L (Mac) = @
An der selben Stelle auf der super Windows-Tastatur kommt dabei aber was anderes raus:
Win + L (Windows) = Lock Workstation
Und es passiert mir mindestens bei jeder 2. Mailadresse die ich eintipp dass ich mir die Maschine Lock. Und das dauert dann wieder 30-40sec bis der Rechner wieder voll reagiert weil der beim Lock keine Ahnung was macht. Vermutlich Auslagerungsdateien komprimieren oda so… wer weiß…
Es wäre vermessen zu sagen Altgr + Q beim Mac-Switch wär nicht auch nervig gewesen aber wenigstens waren so Dinge wie kopieren, ausschneiden, einfügen etc konfigurierbar.
Btw… ich liebe es beim Mac die Caps-Lock-Taste deaktivieren zu können… auch so ne Sache die bei WindoWS MASSIV NERVIG IST111 Da geht das nämlich nicht.
Ich hab hier gestern sogar angefangen auf Binärcode-Ebene in der Registry die Scan-Code-Einträge für einige Tasten zu ändern. Das hilft zwar nicht viel gegen einige total bescheuerte Shortcuts, verhindert aber zumindest die gefährlichen und ich kann jetzt mit Alt+xcv arbeiten statt mit Cmd+xcv was deutlich Mac-Reflex-Verträglicher ist als Strg+xcv. Dafür liegt die Strg-Taste jetzt auf Alt und die Alt-Taste liegt auf Strg. Für andere sicherlich verwirrend aber n bissl Schwund ist ja immer.
Rechenleistung
Mein Laptop hat nen Core 2 Duo (2,33Ghz) und 3GB Ram. Der Arbeitsrechner hat nen Pentium 4 (3,20Ghz) und 2GB Ram. Arg viel Unterschied sollte sich da ja theoretisch nicht ergeben solange der Ram nicht voll ausgelastet ist. Nur da fängts schon an. Die Windows-Kiste hat von Haus aus gleich mal nurnoch 1GB weil Windows den Rest schluckt. Davon abgesehen selbst wenn der Windowsmaschine noch 200MB verbleiben an freiem Ram fängt es schon an dass man den Fenstern beim Aufbau zuschauen kann. OS X hat bis es anfangen MUSS auszulagern irgendwie garkeine Probleme.
Jetzt weiss ich erst so richtig wieso mir mein Mac damals so abartig schnell vorkam obwohl er außer massiven Mengen mehr Ram zum Vorgängersystem eigentlich kaum einen Geschwindigkeitsvorteil hätte haben sollen…
Wer mich kennt der weiss dass mich schon Verzögerungen von wenigen Millisekunden bei der Reaktion auf Taskswitches und Aktionen egal welcher Art nervös und unkonzentriert machen, nicht umsonst hat mein Desktop ein 3-fach gespiegeltes Raid welches demnächst durch eine SSD abgelöst wird. (( Meine Rechner werden auch mindestens 1 mal im Monat komplett zerlegt und aufs peinlichste von Staub befreit damit die Temperatur und damit die Reaktionsgeschwindigkeit angenehm bleibt. Beim Laptop sogar meistens alle 2-3 Wochen. Dabei nutz ich immer gleich auch die Chance die Lüfter nachzuölen und muss sagen, Hitzeprobleme kenne ich nicht. Inzwischen ist das sogar Routine geworden und ich kann den Laptop praktisch blind auseinandernehmen. )) Die Windows-Kiste hingegen legt direkt mal 2-3sec Pausen ein. Byebye Konzentration. Wenn mich irgendwas ausm Flow reiss dann sind das Wartezeiten auf den Rechner oder dummes Betriebssystemverhalten. Ich mein ich hab die .exe ja grad angeklickt… wieso muss ich dem Ding denn bestätigen dasses ausgeführt werden soll? Bäh?
Bedienkonzepte
Irgendwie vermiss ich Exposé… ich bin ja ein Exposé-Vielbenutzer der Exposé und Show Desktop auf die Bildschirmecken sogar gebunden hat. Ich hab keine Ahnung wie oft ich schon irgendwelche Dateien in die Bildschirmecke gezogen hab und dann auf irgendein Programm gedroppt hab das damit sehr wenig anfangen konnte statt auf den Desktop. Zumal Drag&Drop sowieso nicht besonders vollständig umgesetzt ist irgendwie…
Ganz schlimm ist auch die typische Konsolidierung aller Programm-Menüleisten in eine einzelne bei OS X. Ich weis garnicht wie oft ich schon im Menü von Firefox nach einer Option von Eclipse gesucht hab im letzten Monat, nur weil Firefox grad auf dem Hauptbildschirm im Fullscreen war.
Von Windows zu Mac war das irgendwie einfacher. Man hatte auf einmal sehr viel mehr lustige Möglichkeiten die Windows einfach nicht hatte…
Stabilität
Hier muss ich zugeben hat sich einiges getan. Wirklich abgestürzt ist die Kiste bisher in einem Monat noch nicht. Es gab Zeiten wo der Rechner so 4-5 Minuten nichtmehr reagierte sich dann aber doch wieder gefangen hat. Hut ab, immerhin mal etwas sinnvoll kopiert in Redmond. Leider machts das nicht wirklich besser. OS X ist ja auch stabil so irgendwie.
Fazit
Vor allem gegen die Shortcuts renne ich jeden Tag massiv gegen die Wand. Ich glaube wenn ich OS X vor einigen Jahren die Shortcuts nicht in der Übergangszeit hätte beibringen können wär ich kurz darauf mit einem MacBook inkl. Windows rumgelaufen. Das ist definitiv ein no-go was den Umstieg zurück vollkommen unmöglich machen wird, selbst wenn ich wieder umsteigen wollte.
Definitiv ein Punkt den ich bei meiner zukünftigen Jobsuche berücksichtigen werde. Windows als Workstation ist absolut unbrauchbar. Dann ja noch eher Linux. Auch wenn das eine ziemliche Fummelarbeit ist beim einrichten, wenns mal konfiguriert ist funktioniert das wenigstens und von Kommandozeile fang ich hier lieber garnicht erst an sonst bekomm ich noch nen Heulkrampf…
P.S: Dieser Artikel hat keinen wirklich inhaltlichen Wert… aber irgendwo muss ne Woche an Windows-Frust ja hin 😛
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