Kompakt vs. Bridge vs. EVIL vs. Spiegelreflex
Vor ein paar Tagen wurde ich von einem Kollegen gefragt ob die neue Sony NEX-3 denn gut wäre.
Die NEX-3 gehört zu einer Gruppe von Kameras die als EVIL ((EVIL: Electronic Viewfinder Interchangeable Lens | grob übersetzt: Elektronischer Bildsucher und wechselbares Objektiv.)) bezeichnet wird. Insgesamt sind das eigentlich Spiegelreflex-Kameras, welche keinen optischen Sucher mehr haben und dadurch keinen Spiegel. Dadurch um einiges kompakter in der Baugröße. Da ich im Web keine so wirklich gute Übersicht gefunden habe über die Unterschiede der einzelnen Kamerasysteme/-klassen, habe ich das ganze gleich mal als Anlass genommen alle Kamerakategorien gegeneinander zu vergleichen…
Meiner Meinung nach steckt dieses System noch stark in den Kinderschuhen und ich würde persönlich derzeit definitiv noch nicht auf diese Technik umsteigen. Schon alleine weil ich nicht weiss ob die aktuellen Standards sich überhaupt halten werden und meine Objektive in 2 Jahren noch einen Wert haben oder eine Neuanschaffung bei der nächsten Kamera nötig ist.
Außerdem sehe ich EVIL-Kameras auch (zumindest derzeit noch) nicht als eine Alternative für eine Spiegelreflexkamera. Es ist einfach ein neues System welches neben den bisherigen Grüppchen Kompakt/Bridge/dSLR gleichzeitig existieren wird für eine andere Zielgruppe. Noch hat das Spiegelsystem sehr viele Vorteile die sich nicht so einfach auf das EVIL-System übertragen lassen. Eine EVIL-Kamera ist in etwa vergleichbar mit einer Spiegelreflex-Kamera die dauerhaft im Live-View-Modus betrieben wird. Mit allen Vor-/Nachteilen die solch ein Betrieb mit sich bringt.
Speziell zur NEX-3 fällt mir aber noch ein Nachteil ein, der nicht unbedingt für alle EVIL-Kameras zutrifft, wohl aber auch für viele Kompakte. Hier ist man als Sucher auf das Display angewiesen und schlimmer noch, die Kamera wird über Touchscreen bedient. Ein Display ist an einem sonnigen Tag schonmal als Sucher vollkommen ungeeignet. Wenn dann noch Fingerabdrücke drauf sind wird das ganze noch schlimmer.
Zur Übersicht: Fehlende Eigenschaften bei einer Kamera bedeuted einfach, dass sich diese Kamera mit der Eigenschaft irgendwo im guten Mittelfeld befindet. So sind Bridge-Kameras meistens ein Stück größer als Kompaktkameras, weiterhin aber deutlich kleiner und leichter als eine vollwertige DSLR. Es ist also weder extrem positiv oder negativ für die Kamera zu nennen.
Alle hier genannten Eigenschaften betreffen nur den Großteil der Kameras in einem Segment. Außnahmen gibt es natürlich überall. Es gibt durchaus Kameras, die in ein paar bestimmten Punkten besser sind als der Durchschnitt der Kategorie und damit für den persönlichen Einsatzzweck vielleicht doch sehr gut geeignet, obwohl der Durchschnitt eigentlich gegen die eigenen Gewohnheiten spricht. So haben z.B. Kameras mit einem Foveon-Sensor eine deutlich höhere Bildqualität bei gleicher Auflösung und Sensorgröße durch die 3 übereinanderliegenden Sensorschichten ((jedes Pixel ist eigentlich größer als bei normalen Sensoren der selben Auflösung, weil bei normalen Sensoren für 1 Pixel mehrere verschiedenfarbige Pixel nebeneinander zusammengerechnet werden müssen. Bei Foveon ist jedes Pixel auch wirklich ein volles Pixel. Der Effekt ist der selbe wie bei einem größeren Sensor)).
Kompaktkamera:
- Kleine Abmessungen, Geringes Gewicht
Unbestreitbar: Diese Kameras sind winzig und passen in jede Hosentasche oder Hemdtasche. - Geringer Preis
Bis auf die High-End-Geräte und irgendwelche Spezial-Gimmiks sind diese Geräte die ultimativen Preissieger. Billiger ((billiger != günstiger)) gehts nicht. - Kleiner Sensor
Wirkt sich vor allem bei Kameras mit hoher Megapixelanzahl gerne mal negativ auf die Bildqualität aus. Hat man einmal Blut einer Kamera mit großem Sensor geleckt führt kein Weg mehr zu einer solchen Kompakten zurück. - Schlechte Objektivqualität
Mit Ausnahme einiger weniger Hersteller sind die hier verbauten Objektive meistens totaler Mist. Geiz gilt in diesem Segment nunmal als geil und die Bildqualität leidet. - Keine Objektivauswahl
Man kann das Objektiv hier nicht wechseln. Das beste was man hier zum erweitern des Brennweitenbereichs hat sind Vorsatzlinsen. Diese Vorsatzlinsen sind für die Bildqualität aber nicht unbedingt gut. - Keine bis kaum manuelle Einstellmöglichkeiten
Diese Kameras können meistens nicht manuell nachkorrigiert werden. Langzeitbelichtungen oder kreative Aufnahmen mit absichtlich zu langen/kurzen Belichtungszeiten werden zum Glücksspiel. - Keine manuelle Beeinflussung der Tiefenschärfe
Kompaktkameras haben immer eine sehr hohe Tiefenschärfe. Das ist praktisch wenn man nur ein wenig herumknipst, da man fast keine Probleme mit unscharfen Bereichen bekommt. Außerdem wirkt es sich positiv auf die Fousgeschwindigkeit aus. Für gut aussehende Portraits oder Aufnahmen auf denen das Motiv so richtig vor dem Hintergrund heraussticht (freigestellt wirkt) braucht man jedoch eine deutlich geringere Tiefenschärfe. Mit kompaktkameras unmöglich. - Langsame Serienaufnahme
Wenns mal richtig zur Sache geht z.B. bei Sportaufnahmen kann man mit diesen Kameras gerne mal den richtigen Moment verpassen. Serienaufnahmen sind hier extrem langsam. Meistens fehlt den Kameras schlicht der Pufferspeicher und die Bilder müssen direkt auf die Speicherkarte geschrieben werden bevor das nächste Bild möglich ist. - Lange Einschalt/Auslöseverzögerung
Durch das Ausfahren des meistens im Gehäuse versenkten Objektivs gehen hier gerne mal wertvolle Sekunden verloren. Auch die Zeit zwischen Auslösen und der echten Reaktion der Kamera kann gerne mal etwas mehr als „sofort“ sein. - Langsamer Autofokus
Auch hier kriegt man Probleme wenn schnelle Bewegung im Spiel ist. Die Kamera braucht relativ lange um zu fokussieren da hier mit dem Kontrast auf dem Bildsensor gearbeitet wird. - (Nur elektronischer Sucher)
Bei vielen aktuellen Kompaktkameras kann man nurnoch mit dem Display zielen. Auch das schlägt sich negativ auf die Bildqualität nieder. Vor allem wenn man wenig Licht hat und sehr hohe ISO-Empfindlichkeiten einstellen muss. Durch die dauernde Stromversorgung des Sensors wird dieser warm und das Hintergrundrauschen nimmt extrem zu. ((Fans der Astro-Fotografie haben mit extrem wenig Licht zu tun. Hier nehmen manche sogar die Umstände auf sich ihre Kamera aktiv zu kühlen.))
Außerdem ist ein Display als Sucher an sonnigen Tagen oder mit Licht im Rücken gerne mal sehr schlecht als Sucher geeignet weil man nichts erkennen kann.
Fazit:
Die typische Kamera für den Gelegenheitsknipser, klein/kompakt und ultraleicht kann man diese Kameras überall mit hinnehmen. Die Bildqualität ist bei diesen Kameras jedoch ein Problem. Da die Hersteller immer mehr Megapixel auf einem winzigen Sensor unterbringen (die Kunden sind daran übrigens Schuld, nicht die Hersteller) ist die Bildqualität in den letzten Jahren sogar merkbar zurückgegangen. (( Kwerfeldein: MEGAPIXEL – DARF‘S EIN BISSCHEN MEHR SEIN? ))
Wer nicht besonders viel Wert auf Bildqualität legt und nur ein wenig durch die Gegend knipsen möchte, für den ist diese Kamera-Sorte genau das richtige. Wer zumindest ein wenig auf Bildqualität achtet aber auf die Kompaktheit nicht verzichten möchte, der sollte sich aber unbedingt für ein Modell eines großen Herstellers (Canon, Nikon, Olympus, … ) mit maximal 7-8 Megapixel entscheiden. Man bekommt diese bei eBay für sehr wenig Geld in gutem gebrauchtem Zustand praktisch hinterhergeschmissen und die Bildqualität lässt jede 20MP China-Noname-Cam im regen stehen. Wenn man mehr als 6MP (ca. Din-A4) benötigt dann sollte man sowieso zu einer Bridge oder höher greifen um nicht enttäuscht zu werden.
Gute Beispiel-Vertreter dieser Kategorie:
Casio – Casio EXILIM EX-Z550
Samsung – Samsung PL50
Canon – Canon Digital IXUS 100 IS
Panasonic – Panasonic Lumix DMC-FS62EG-K
Bridgekamera:
- Relativ günstiger Preis
Bis auf die High-End-Geräte und irgendwelche Spezial-Gimmiks sind diese Geräte sehr günstige Einstiegskameras in den Bereich der professionelleren Fotografie. - Sehr gute Objektivqualität
Die hier verbauten Objektive sind von der Qualität deutlich gehobene Klasse zur Kompakten und können sich bei guten Modellen echt sehen lassen. Vor allem weil hier das gesamte System und das Objektiv exakt aufeinander abgestimmt sind. - Keine Objektivauswahl
- Praktisch volle manuelle Kontrolle
Diese Kameraklasse ist praktisch eine sehr gute Kompaktkamera mit der Einstellungsvielfalt einer Spiegelreflexkamera. - Lange Einschalt/Auslöseverzögerung
Durch das Ausfahren des meistens im Gehäuse versenkten Objektivs gehen hier gerne mal wertvolle Sekunden verloren. Auch die Zeit zwischen Auslösen und der echten Reaktion der Kamera kann gerne mal etwas mehr als „sofort“ sein. - Langsamer Autofokus
Auch hier kriegt man Probleme wenn schnelle Bewegung im Spiel ist. Die Kamera braucht relativ lange um zu fokussieren da hier mit dem Kontrast auf dem Bildsensor gearbeitet wird. - (Nur elektronischer Sucher)
Bei manchen Bridge-Kameras kann man nurnoch mit dem Display zielen. Nachteile s.o.
Fazit:
Bei der Kategorie Bridge-Kamera handelt es sich um (meistens etwas größere) Kompaktkameras der gehobenen Klasse. Im Gegensatz zu den kleinen Kompaktkameras sind hier jedoch viele der manuellen Einstellmöglichkeiten einer Spiegelreflexkamera vorhanden wodurch diese Kameras vor allem für Enthusiasten und Umsteiger in die (semi-)professionelle Fotografie interessant sein dürften. Der relativ geringe Preis belastet auch den Geldbeutel nur unmerklich mehr als eine Kompaktkamera.
Die unglaubliche Flexibilität einer Spiegelreflexkamera durch die Wechselobjektive kann man mit einer Bridge-Kamera leider nie erreichen.
Gute Beispiel-Vertreter dieser Kategorie:
Canon – Canon PowerShot D10 (wasserdicht)
Canon – Canon PowerShot SX120 (funktioniert mit Standard AA-Batterien/Akkus)
Canon – Canon PowerShot G11
Nikon – Nikon Coolpix L110
Olympus – Olympus SP-800UZ
EVIL:
- Extrem teuer (noch)
Man zahlt hier gut und gerne den selben Preis oder sogar mehr im Vergleich zu einer Einsteiger-Spiegelreflexkamera. - Relativ Handlich & Leicht
Durch den Wegfallenden Spiegelkasten sind diese Kameras nur unmerklich größer als gute Kompaktkameras und manchmal sogar kleiner als die Bridge-Kameras. Nimmt man jedoch noch zusätzliche Objektive mit ist dieser Vorteil schnell wieder zunichte. - Kurze Akkulaufzeit
Diese Kamerakategorie gibt es nur und ausschließlich mit einem elektronischen Sucher (aka Display). Durch den ständigen Betrieb des Displays sind die Batterien dieser Kameragattung sehr viel schneller leer als bei Konkurrenten bei denen der Benutzer auch mal optisch zielen kann. - Langsamer Autofokus
Auch hier kriegt man Probleme wenn schnelle Bewegung im Spiel ist. Die Kamera braucht relativ lange um zu fokussieren da hier mit dem Kontrast auf dem Bildsensor gearbeitet wird. - Nur elektronischer Sucher
Bei manchen Bridge-Kameras kann man nurnoch mit dem Display zielen. Nachteile s.o. - Wechselobjektive, aber leider geringe Auswahl (noch)
Diese Kamera unterstützt den Wechsel des Objektivs. Theoretisch gewinnt man dadurch sehr viel Flexibilität. In der Praxis fehlen aber noch die Auswahlmöglichkeiten an guten Tauschobjektiven. Die Auswahl ist hier noch deutlich zu gering um eine Spiegelreflexkamera vollständig ablösen zu können. - Volle manuelle Kontrolle
Die Einstellmöglichkeiten liegen auf dem selben Niveau wie die einer Spiegelreflexkamera. Mit diesen Kameras kann man ebenfalls sehr kreativ arbeiten. - Staubproblematik
Diese Kameras haben (zumindest soweit ich das bisher mitbekommen habe) alle einen relativ ungeschützten Sensor. Ungeschützt heisst jetzt nicht dass dieser leicht kaputtgeht. Der IR-Filter vor einem Bildsensor ist meistens sehr stabil. Aber es kann sich hier sehr leicht Staub auf dem Sensor ansammeln. Noch ist dieses Problem nicht wie bei den Spiegelreflexkameras gelöst. Man darf sich also auf allerhand Reinigungsarbeit gefasst machen wenn man nicht dauernd Staubkörner im Bild haben möchte.
Fazit:
Diese Kamerageneration steckt gerade in den Kinderschuhen. Die Preise werden sich hier erst normalisieren sobald die großen (Canon, Nikon, …) mit in das Geschäft einsteigen. Für eine Mischung aus Kompaktkamera und Spiegelreflex zahlt man hier gerne mal mehr als für eine Einsteiger-Spiegelreflexkamera und hat mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen.
Spiegelreflexkamera / dSLR:
- Teuer
Ja, Spiegelreflexkameras sind definitiv teuer. Es gibt einige relativ günstige Einsteigermodelle. In den professionelleren Bereichen knackt man hier jedoch ganz schnell die 4stellige Grenze. Und die Objektive reissen auchnoch ein Loch in den Geldbeutel.((Kauft man Objektive gebraucht, so haben diese übrigens sehr wenig Wertverfall und sind auch nach 1-2 Jahren bei guter Behandlung meistens zu einem fast gleichgebliebenen Preis wieder verkaufbar.)) - Groß und schwer
Vor allem wenn man noch 1-2 zusätzliche Objektive mit sich herumträgt kann so eine Spiegelreflex schon echt ein schweres Monstrum werden. - Sehr schneller Autofokus ((Nicht im Live-View-Modus, dort verhält sich eine Spiegelreflex so wie eine EVIL-Kamera: langsam))
Der halbdurchlässige Spiegel einer Spiegelreflexkamera lenkt einen Teil des einfallenden Lichts auf ein spezielles Sensor-Raster für den Autofokus. Diese Sensoren sind sehr schnell und können sehr genau messen wie weit der Autofokus verstellt werden muss um Schärfe zu erreichen. Dadurch ist der Autofokus extrem schnell, da die Kamera nicht Stück für Stück „ausprobieren“ muss ob die aktuelle Fokuseinstellung nun scharf ist oder nicht. - Sehr gute Sensorqualität
Unabhängig von der eingesetzten Sensortechnologie sind die in Spiegelreflexkameras eingesetzten Sensoren durchweg deutlich besser als die Sensoren in Kompaktkameras. Technologiebedingt gibt es hier aber auch einige Unterschiede zwischen CCD und CMOS. Diese sind aber hauptsächlich eine Geschmacksfrage und eine Frage der persönlichen Fotomotive. CMOS vs. CCD vs. Foveon – Kamerasensoren im Vergleich - Sehr große Objektivauswahl
Für die Spiegelreflexkameras der großen Hersteller gibt es eine beinahe unüberschaubare Menge an Objektiven zur Auswahl. Für jeden Geschmack ist hier definitiv etwas passendes dabei. Die Qualität der Objektive ist ebenfalls größtenteils sehr gut, vor allem im Vergleich zu den Objektiven von Kompaktkameras.
Die meisten der verfügbaren Objektive haben eine hervorragende Qualität. Wie gut das Objektiv wirklich ist, ist letztlich wieder eine Preisfrage. Aber auch günstige Objektive für Spiegelreflexkameras lassen ihre Kollegen von Kompaktkameras deutlich im Regen stehen. - Großer Sensor
Die meisten Kameras enthalten mindestens APS-C, manche auch APS-H oder Fullframe(35mm) Sensoren. Das wirkt sich positiv auf die Bildqualität aus, da jedem einzelnen Pixel mehr Platz zum Licht einfangen bleibt und die Fertigungsungenauigkeiten weniger schwerwiegende Störungen im Sensor verursachen. - Sehr schnell
Zwischen einschalten und Schussbereit vergehen bei den meisten Kameras dieser Kategorie nur wenige Millisekunden. Die Kameras sind praktisch sofort bereit. - Manuelle Kontrolle von allem
Sämtliche Hilfsautomatiken lassen sich bei dieser Kamerakategorie (im Normalfall, es gibt leider Außnahmen) umgehen. Man kann das Bild exakt so belichten wie man es sich vorstellt. - Extrem schnelle Serienaufnahmen möglich
Mit der Geschwindigkeit guter Spiegelreflex-Kameras lassen sich teilweise extrem lange Bildserien in Atemberaubender Geschwindigkeit erstellen wodurch man auch bei schnellen Bewegungen relativ sicher sein kann mindestens ein gutes Bild zu erwischen. - Robust
Auch wenn sich die ganze Geschichte mit der Spiegelmechanik sehr empfindlich anhört, so sind diese Kameras doch eher dafür ausgelegt durch die blödesten Situationen geschleift zu werden. Die halten eine Menge aus: Traumflieger 400D Sturztest. Kompaktkameras sind da deutlich schneller kaputtzubekommen. - Laut
Eine Spiegelreflexkamera hat ein Auslösegeräusch. Alle anderen Kamerakategorien haben dies nicht, kaum oder nur als künstlich erzeugten Ton. Man kann bei den meisten Kameras ein Betriebsgeräusch wahrnehmen durch Zoom etc. bei einer Spiegelreflexkamera gibt es aber definitiv ein (lautes) Auslösegeräusch durch den wegklappenden Spiegel. Im Durchschnitt kann man hierbei sagen, umso teurer die Kamera, desto leiser bzw. gedämpfter ist dieses Geräusch. Einige der Top-Modelle haben außerdem einen Stealth-Modus in dem nurnoch der Shutter arbeitet und der Spiegel hochgeklappt bleibt. (Live-View-Only dann)
Vor allem wer wilde Tiere fotografiert (oder in der Damenumkleide ein paar Schnappschüsse ergattern möchte 😛 ) sollte sich hier definitiv Gedanken darum machen ob dies das Fotoobjekt nicht verscheucht (oder anzieht) und dadurch Probleme verursacht. - (Staubproblematik)
Inzwischen ist diese Problematik in Zeiten von fluorbeschichteten Sensoren und Ultraschall-Rütteln deutlich abgeschwächt, ab und zu muss man die Kamera jedoch gründlich reinigen, da beim Objektivwechsel und beim Zoomen durch den Luftaustausch im Objektiv eine gewisse Menge an Staub es immer in die Kamera schafft. Kompaktkameras und Bridgekameras haben dieses Problem nicht. Dort ist das ganze System (hoffentlich) Staubdicht. Vor allem bei älteren Modellen (z.B. Canon 300D) hat man aber ständig mit Staubkörnern im Bild zu kämpfen.
Fazit:
Die Flaggschiffklasse der Digitalkameras. Groß, schwer, dafür wird man mit der bestmöglichen Bildqualität in allen Einsatzgebieten belohnt. Der große Sensor ermöglicht hohe Auflösungen ohne besonders hohes Rauschen. Die Objektivauswahl ist im Normalfall gewaltig. Eine Kamera für Profis und Leute die keinen Kompromiss in der Qualität eingehen wollen.
Gute Beispiel-Vertreter dieser Kategorie:
Canon – Canon EOS 550D
Nikon – Nikon D5000
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